Essener Organisationen fordern „Menschenrechte statt Tränengas“
05.03.2020
Gemeinsame Pressemitteilung Aufstehen gegen Rassismus Essen und Seebrücke Essen, 05.03.2020
Essener Organisationen fordern „Menschenrechte statt Tränengas“
Am kommenden Samstag rufen zahlreiche Essener Organisationen und Einzelpersonen auf Initiative der Seebrücke Essen und Aufstehen gegen Rassismus Essen zur Teilnahme an einer Kundgebung auf. Die Versammlung steht unter dem Motto „Defend solidarity – Menschenrechte statt Tränengas!“ und ist eine Reaktion auf die aktuelle Situation in der griechisch-türkischen Grenzregion. Nachdem Erdogan die türkische Grenze öffnete, setzte Griechenland illegalerweise das Asylrecht aus. Zehntausende geflüchtete Menschen haben daraufhin die Türkei allein innerhalb eines Tages verlassen. An der türkisch-griechischen Landesgrenze wurden sie von griechischen Grenzpatroullien mit Tränengas und Schüssen zurückgedrängt. Berichten zufolge gibt es mindestens ein Todesopfer.
Im veröffentlichten Aufruf fordern die Organisationen die Bundesregierung und die Europäische Union auf, Geflüchtete von den griechischen Inseln zu evakuieren und Sie vor rassistischen Übergriffen zu schützen. Darüber hinaus sprechen die Initiativen gezielt die Essener Kommunalpolitik an und fordern den Stadtrat auf, dem Beispiel der 130 anderen deutschen Städte zu folgen und Essen endlich zu einem sicheren Hafen zu erklären. Insbesondere in einer Zeit, in der unvorstellbare Unmenschlichkeit immer mehr an Raum gewinnt, Rassismus, Hetze und Gewalt zunehmend in den Alltag drängen, wäre diese humanitäre Handlung das Mindeste, was eine offene und vielfältige Kommune wie Essen jetzt tun müsse, so das Bündnis. Die Kundgebung findet am Samstag, 07. März ab 15:00 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz statt. Zu den bisher bekannten Unterstützern zählen unter anderem der Evangelische Kirchenkreis Essen, ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen, Fridays for Future Essen, AWO Essen, Bündnis 90/DIE GRÜNEN Essen, DIE LINKE, Essen und Essen stellt sich quer.
Zurzeit finden bundesweit Veranstaltungen aufgrund der Situation von Geflüchteten an der türkisch-griechischen Grenze sowie in griechischen Lagern statt. Auch die Essener Veranstalter erwarten eine rege Teilnahme für Samstag.