„Geister der Vergangenheit“
25.10.2019
Pressemitteilung Aufstehen gegen Rassismus Essen, 25.10.2019
„Geister der Vergangenheit“
Antirassistischer Zombiewalk in Steele geplant
Als Reaktion auf die wöchentlichen Aufmärsche der sogenannten „Steeler Jungs“ rufen Aktivistinnen und Aktivisten von „Aufstehen gegen Rassismus Essen“ an Halloween zur Teilnahme am „ersten antirassistischen Zombiewalk in der Geschichte Steeles“ auf. Man wolle mit der Aktion zeigen, dass der „Spuk ganz sicher bald ein Ende haben wird“.
Seit nun fast zwei Jahren marschieren die „verlorenen Seelen“ und „verirrten Geister einer dunklen Vergangenheit“ wöchentlich durch den Essener Stadtteil Steele. Die sogenannten „Steeler Jungs“ sind der rechten Mischszene zuzuordnen und organisieren sich aus der RWE-Fanszene. Zudem besteht über Chris W. eine Verbindung zu den Bottroper Bandidos. Regelmäßig nehmen Mitglieder der faschistischen Partei DIE RECHTE an den Aufmärschen in Steele teil. Es bestehen Kontakte zur Bürgerwehr in Herne und insbesondere zur „Bruderschaft Deutschland“ in Düsseldorf. Letztere drohte erst kürzlich bei einer Demo in Berlin Gegendemonstrant*innen mit den Worten „Wenn wir wollen, schlagen wir euch tot“. Vor einigen Monaten wurde aus einer rechten Versammlung der „Bruderschaft Deutschland“ in Düsseldorf ein Messer Richtung Gegendemonstration geworfen, das einen Kopf nur knapp verfehlte.
Eine Aktivistin von Aufstehen gegen Rassismus Essen erklärt: „Die sogenannten 'Steeler Jungs' tun so, als wären sie unpolitisch, würden für 'Freundschaft' demonstrieren. Doch auf ihren Aufmärschen wurden Hitlergrüße gezeigt, es gab am Rande der Demos körperliche Übergriffe auf Gegendemonstrant*innen und beim Freisenbrucher Karneval riefen sie dazu auf sich vor 'Zecken' zu schützen. Ihre Gesinnung und Gewaltaffinität ist offensichtlich, nicht nur durch ihre Nazifreunde aus Düsseldorf und Dortmund.“
Aufstehen gegen Rassismus Essen möchte „den 'Steeler Jungs' bei ihrem 'Spaziergang' vor Augen führen, wie furchterregend diese Monster Anno 1945 wirklich waren“. Weiter heißt es im Aufruf, man werde „mit Musik in schaurig schöner Atmosphäre ein paar Nazis das Fürchten lehren und dafür sorgen, dass ihnen die Knie schlottern und die Zähne klappern, sodass man es bis nach Kandel und Chemnitz hört.“ Der „antirassistische Zombiewalk“, der als politische Versammlung angemeldet ist, startet am kommenden Donnerstag, 31. Oktober um 17:30 Uhr am Steeler S-Bahnhof.