„Lasst Nazis nicht marschieren und auch nicht mitregieren!“

18.09.2019

Pressemitteilung Aufstehen gegen Rassismus Essen, 18.09.2019

„Lasst Nazis nicht marschieren und auch nicht mitregieren!“

Der Demomarathon in Steele geht weiter

Am vergangenen Samstag folgten rund 2.500 Menschen dem Aufruf zur Großdemonstration nach Essen-Steele. Doch auf diesem Erfolg wollen sich die Aktiven von „Aufstehen gegen Rassismus“ nicht ausruhen. Unter dem Motto „Lasst Nazis nicht marschieren und auch nicht mitregieren“ rufen sie zu einer Kundgebung am morgigen Donnerstag um 17:30 Uhr auf dem Kaiser-Otto-Platz in Steele auf.

Im Aufruf zur Kundgebung heißt es: „Die Wahlergebnisse der Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen sind erschreckend, aber nicht überraschend. Vielmehr waren sie zu erwarten als Teil eines allgemeinen gesellschaftlichen Rechtsrucks. Die Umfragen in Sachsen belegen, dass die AfD nicht als Protestpartei, sondern wegen ihrer rassistischen Programmatik als zweitstärkste Kraft ins Parlament gewählt wurde.“

„Die Strategie der Faschisten in der AfD ist der offene Schulterschluss mit militanten Straßenbewegungen. Es ist die Rhetorik und das Zündeln der Höckes und Kalbitzs, die zu einem enormen Anstieg rechter Gewalt führt“, so die Aktiven von „Aufstehen gegen Rassismus“.

Schon am Samstag machte die Aktivengruppe auf der Bühne deutlich: „Unsere wichtigste Regel ist: Rassismus darf niemals unwidersprochen bleiben! In der Schule, an der Uni, bei der Arbeit, auf dem Fußballplatz, beim Konzert – überall! Gemeinsam müssen wir das Treiben der Steeler Jungs beenden und verhindern, dass sich das Steeler Problem auf andere Stadtteile ausweitet. Deshalb sind alle die in Essen leben oder gerne nach Essen kommen gefragt, sich dem in den Weg zu stellen.“ Weiter betonen die Aktiven, dass es wichtig sei sich mit der Steelenser Bevölkerung und allen von Rassismus Betroffenen solidarisch zu zeigen und Strukturen für einen vielschichtigen, antirassistischen Gegenprotest zu etablieren.

Neben der Kundgebung auf dem Kaiser-Otto-Platz wird es an diesem Donnerstag erstmals auch eine antifaschistische Demonstration zeitgleich zum Aufmarsch der „Steeler Jungs“ geben. Start ist um 17:30 Uhr am Hintereingang des Steeler S-Bahnhofs.

„Aufstehen gegen Rassismus“ erklärt hierzu: „Wir solidarisieren uns mit allen Gegnerinnen und Gegnern von Diskriminierung und Ausgrenzung, denn: Wir lassen uns nicht spalten. Durch unterschiedlichste Protest- und Aktionsformen können wir gemeinsam den Druck erhöhen. Unser gemeinsames Ziel muss es sein ein Klima schaffen, das die Rassisten vom Rest der Bevölkerung isoliert und ihnen deutlich macht, dass sie nicht erwünscht sind. Es ist an der Zeit sich für eine Seite zu entscheiden. Nazi sein muss auch in Steele unbequem werden!“

Die Aktiven sind sich sicher, dass für den Tag sowohl mit einer überregionalen Mobilisierung seitens der „Steeler Jungs“, als auch mit einer massiven Polizeipräsenz zu rechnen sei. Sie fordern die Polizei auf, den Zugang zu den angemeldeten Protestaktionen sicherzustellen.